„Hoffnung gewinnt“ – unter diesem Motto findet die interaktive Lesung des Bochumer Autors Omid Pouryousefi statt. Gebannt lauschen 100 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen des Bereichs Gesundheit den Ausführungen im Falkenheim. Omid beschreibt, wie sich Fremdsein anfühlt: als 13-jähriger Junge, im Jahr 1986, ohne Eltern in einer 45 qm-Wohnung an der Markstraße zu leben, kein persisches Wort mehr zu hören und kaum Deutsch zu verstehen. Wie es ist, die Eltern zu vermissen und dann zu erfahren, dass sie vorerst nicht aus dem Iran ausreisen dürfen! Trotz dieser schwierigen Ausgangslage hat Omid nach dem Hauptschulabschluss sogar das Abitur im ersten Anlauf geschafft: „Ich wollte nie sitzen bleiben, weil man ja dann ein Jahr länger zur Schule muss. Deshalb habe ich alles darangesetzt, um in der Schule mitzukommen. Ich habe jeden Tag nach der Schule bis 20 00 Uhr in der Unibibliothek gesessen und gelernt.“ Auch diskutiert Omid lebhaft mit den Schülerinnen und Schülern über den IS-Terror, der die Angst gegen Muslime schürt und so die Gesellschaft spaltet. Ebenfalls wird die Flüchtlingsdebatte angesprochen. „Schaffen wir das?“ Omid ist aus seiner eigenen Erfahrung überzeugt: „Das intensive Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Wer richtig lesen, schreiben, sprechen und alles verstehen kann, kann seine Ziele in Deutschland verwirklichen.“ Zwischen den einzelnen Themenblöcken werden die Zuhörer immer wieder auf emotionaler Ebene angesprochen: Persische Liebeslieder und Beatrhythmen schaffen die Übergänge. Patrycia, Schülerin der Klasse B2VA verzaubert alle mit ihrer perfekten Gesangseinlage. Seit 10 Jahren in Deutschland ist die Schülerin ein Beispiel für gelungene Integration und verkörpert Omids Leitgedanken: „Wenn Du an Deine Fähigkeiten glaubst und Deine Ziele intensiv verfolgst, wirst Du Deine Ziele verwirklichen! Die Hoffnung gewinnt!“
Foto und Artikel DRVG