Schüler fragen - Politiker antworten
Im Rahmen eines Projektes zur Politischen Bildung hat das Jugendfreizeithaus „JAWO“ in Bochum-Weitmar im März mithilfe der Politiklehrer/innen eine Umfrage zur Landtagswahl an unserer Schule durchgeführt. Die darin gestellte Frage nach der Wahlabsicht wurde von den teilnehmenden 546 Schülern/innen unserer Schule teilweise recht abweichend zum Ergebnis der Landtagswahl am 09.05. beantwortet – deshalb hier zum Vergleich die NRW-weiten Zweitstimmenergebnisse in Klammern in Prozent: SPD 37,3 % (34,5), Die Grünen 23,6% (12,1), CDU 13,1% (34,6), NPD 9,7 % (0,7), FDP 8,1% (6,7) und Die Linken 8,1% (5,6).
Als Höhepunkt des JAWO-Projektes stellten sich dann am letzten Schultag vor den Osterferien in der Aula fünf Bochumer Kandidaten/innen den zahlreichen Fragen der Schüler/innen. Moderiert vom Projektleiter Herrn Backwinkel antworteten Carina Gödecke für die SPD, Christian Haardt für die CDU, Wolfgang Rettich für die Grünen, Felix Haltt für die FDP und Andreas Ixert für die Linke. Gleich zu Beginn kritisierte ein Schüler die fehlende Einladung an die NPD, die er zwar verständlich aber doch undemokratisch fand.
Hauptsächlich wurden Fragen zum Beruf und zur Ausbildung der Erzieher/innen gestellt. Der feststellbare Finanzbedarf wurde deutlich unterschiedlich bewertet, je nachdem, ob die Parteienvertreter/innen eher von der Wirtschaftskrise ausgingen, von Vergleichen mit anderen Berufsgruppen, von den Tätigkeiten der Erzieher/innen oder von der zunehmenden Verlagerung der Ausbildung an die Fachhochschulen. Die zum Teil sehr speziellen Fragen, beispielsweise zur Offenen Ganztagsschule, verlangten den Kandidaten/innen viel Fachwissen ab. Dabei wurde aber auch gut deutlich, ob eher Betreuung oder Bildung von den Parteien in den Vordergrund gerückt wird.
Als aus dem Publikum Unmut über die stark auf die Interessen von Erziehern/innen konzentrierten Fragen aufkam, gab es von einer Schülerin eine kurze Standpauke, in der sie die Chance der Veranstaltung deutlich machte: Hier hätte man direkt die Möglichkeit, den zukünftigen Landtagsabgeordneten Hinweise für ihren Wählerauftrag zu geben. Die Wahlentscheidung könnte man nun besser auf die eigenen Bedürfnisse beziehen, weil man sich gezielt informiert habe.
Elisabeth Hartung