Alice hilft - Adventsmarkt 2022

Verkauf von Produkten rund um Alices Bienen Foto: DRVG
29 Schülerinnen und Schüler aus so unterschiedlichen Berufsfeldern wie Büromanagement, Lagerlogistik, Hotelfach, KFZ-Mechatronik und Informatik sowie dem Friseur- oder Maler- und Lackiererhandwerk haben eins gemeinsam: Sie alle möchten parallel zu ihrer Ausbildung das Fachabitur erwerben, sich also doppelt qualifizieren.Doppelqualifizierung 2022
Möglich wird dieses Bildungsangebot durch den Zusammenschluss der fünf Bochumer Berufskollegs und der Stadt Bochum, die gemeinsam die Attraktivität der beruflichen Ausbildung in Bochum steigern wollen. Die erste Doppelqualifikationsklasse startete bereits im Oktober letzten Jahres mit 23 Schülerinnen und Schüler. In diesem Jahr ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die innerhalb von 3 Jahren zusätzlich zu ihrer beruflichen Qualifizierung einen höherwertigen Schulabschluss anstreben, um knapp ein Viertel gestiegen. Die Bochumer Berufskollegs
Liebe Besucher unserer Webseite,
ein Berufskolleg ist ein komplexes Gebilde, das durch die Vielfalt seiner Bildungsgänge geprägt ist. Neben dem klassischen Dualen System der Berufsausbildung, in dem auch Schulabschlüsse bis hin zur Fachhochschulreife erworben werden können, bieten wir in unseren Bereichen Ernährung, Erziehung und Gesundheit alle allgemeinbildenden Schulabschlüsse vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur an. Erweitert werden diese durch zusätzliche berufliche Qualifikationen oder Berufsabschlüsse. Ein echter Mehrwert!
Sie können sich ausführlich über unsere Bildungsangebote unter dem Menüpunkt "Lernen" informieren.
Mit dem folgenden Film wollen wir Ihnen einen Einblick in unsere Schule und unsere Arbeit ermöglichen.
Wie nehmen Schüler*innen heute wahr, was vor 77 Jahren in Deutschland geschah? Hat es einen Bezug zu ihrer Lebenswelt? Und was ist mit Schüler*innen, die selbst Flucht- und Kriegserfahrung haben oder sich durch ihre internationale Familiengeschichte in der Sekundärintegration befinden? Können all diese jungen Lernenden das kulturelle Wissen über die Verantwortung der deutschen Bevölkerung aufgrund ihrer Historie überhaupt nachvollziehen? Am Alice-Salomon-Berufskolleg haben wir uns auf den Weg gemacht, mit Gedenkstättenfahrten eine Kultur des Erinnerns gegen das Vergessen zu etablieren. Das Erinnern soll hierbei Anstoß sein, die Werte unserer Schule lebendig zu halten: Sich gegen Diskriminierung und Rassismus auszusprechen und sich für Diversität, Demokratie und kulturellen Dialog einzusetzen.
Ausgehend von einem Impuls der Schulleitung wurde die Idee der Gedenkstättenfahrten über die Lehrerkonferenz in die Bildungsgangkonferenzen getragen. Viele Kolleginnen und Kollegen ließen sich spontan von der Idee begeistern. Angesichts des aktuellen Weltgeschehens und wiederauftauchenden, rückwärtsgewandten Denkmustern war es vielen ein Anliegen, das Leitbild der Schule für die Schüler*innen erlebbar zu machen. Die Bildungsgänge aus dem Bereich Gesundheit begannen, das von ihnen unterrichtete Fach um die Thematik des Holocaust zu ergänzen. In Abhängigkeit von den Niveaustufen der Klassen wurden Forschungsprojekte entwickelt, Grafiken und Tabellen ausgewertet, Fachtexte erläutert und Werte, wie Toleranz und Verantwortung vor dem Hintergrund der beruflichen Historie (Pflege im Nationalsozialismus) und der Praktikumseinsätze, in Einrichtungen des Gesundheitswesens, analysiert. Parallel zur Arbeit an der curricularen und didaktisch-methodischen Ausgestaltung, begann ein weiteres Team mit der konkreten Planung der ersten Fahrt. Ziel war es, den Lernenden Gelegenheit zu geben, unterrichtliche Inhalte mit der realen Welt in Beziehung zu bringen, die eigene Rolle in der Gesellschaft zu reflektieren und Schlüsse daraus zu ziehen, die das eigene Verhalten nachhaltig prägen können.
Zentral für die Planung und Durchführung der Fahrten ist die Unterstützung durch das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund (IBB). Das IBB beantragt die Fördermittel durch den Kinder- und Jugendplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ohne diese Fördermittel wäre eine Durchführung der Fahrten für unser Schüler*innen schlicht nicht zu realisieren.
Bei dem durch das IBB organisierte Vorbereitungstreffen werden Ängste und Vorstellungen aufgegriffen, wichtige geschichtliche und geografische Punkte angesprochen und ein Grundwortschatz an polnischen Wörtern vermittelt. Bei diesem Treffen lernen sich alle Teilnehmenden auch zum ersten Mal kennen. Gedenkstättenfahrten können nicht als Klassenfahrten verordnet werden. Nur wer wirkliches Interesse hat und sich psychisch und emotional stark genug fühlt, sich mit diesem Kapitel der deutschen Geschichte auseinander zu setzen, kann diese Reise antreten. Lernende zu sensibilisieren, aber nicht zu überfordern, oder sie gar zu (re-)traumatisieren ist eine große Herausforderung bei diesen Fahrten.
Die erste Station der Fahrt ist die Stadt Oświęcim. Begonnen wird mit einer Stadtführung, bei der den Teilnehmenden das jüdische Leben vor dem Holocaust nahegebracht wird. In den Folgetagen besichtigen die Schüler*innen dann Auschwitz und Birkenau. Erst vor Ort wird begreifbar, wie groß und beklemmend der Komplex ist. Besonders schockierend sind für die Gruppen die Räume in Auschwitz mit den Bergen an menschlichen Haaren, Koffern und Schuhen, die in ihrer schieren Masse extrem bedrückend wirken und doch nur ein sehr kleiner Teil vom Ganzen sind. Dieser Ort hat eine besondere Wirkung auf die Lernenden, sie werden plötzlich stiller und ihre Betroffenheit tritt deutlich zu Tage.
Nach den Eindrücken aus den Konzentrationslagern und der Biographiearbeit im Bildungszentrum erweisen sich abendliche Reflexionsrunden als wichtige Möglichkeit, um Fragen zu stellen und die eigenen Gedanken und Gefühle auszusprechen. Auf ausdrücklichen Wunsch der Schulleitung werden die Gedenkstättenfahrten auch durch Mitglieder des Multiprofessionellen Teams (MPT) begleitet. Diese gewährleisten eine intensive sozialpädagogische Betreuung vor Ort. Zusätzliche Begleiter*innen werden auch vom IBB gestellt.
Bevor die Gruppe den Ort Oświęcim wieder verlässt, wird gemeinsam überlegt, wie man sich von der Gedenkstätte verabschieden will. Ein Satz auf den Gedenksteinen, in vielen Sprachen wiederholt, prägt sich den Lernenden ein:
„Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und eine Mahnung an die Menschheit.“
Die letzte Station der Fahrt ist ein Besuch der Stadt Krakau. Die zweitgrößte Stadt in Polen sorgt mit ihrem lebendigen Treiben am Hauptmarkt für einen Kontrastprogramm, das ganz bewusst die Tonlage für die Rückfahrt prägen soll. Die Vergangenheit soll uns nicht wie ein dunkler Schatten verfolgen, sondern Impulsgeberin sein, das Leben zu feiern und Verantwortung zu übernehmen, dass sich Vergangenes nicht wiederholt.
Nach der Rückkehr aus Polen kommen die Lernenden in der Schule noch einmal zusammen. In Kleingruppen verarbeiten die Schüler*innen ihre Eindrücke in Texten, Bildern, Videos bzw. Filmen. Jede Gruppe gestaltet eine Seite in einem Gedenkstättenbuch, welches an die nächste Gruppe weitergereicht wird. Eine der wichtigsten Erfahrungen, - so beschreiben es einzelne Lernende -, sei es, dass sie durch den Besuch der Gedenkstätte in Auschwitz mutiger geworden seien, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen.
Die folgenden filmischen Beiträge wurden nach der Fahrt von Schülerinnen und Schülern in Kooperation mit dem Lehrer Thomas Zehnter erstellt. Sie beinhalten Fotos, Videosequenzen und Interviews mit den teilnehmenden Schüler*innen und begleitenden Lehrer*innen.
Unsere gesammelten Erfahrungen haben uns darin bestärkt, das Konzept der Gedenkstättenfahrten auszuweiten. Wissend, dass unsere Schülerschaft am Berufskolleg sehr heterogen ist, sind wir dabei, das Programm unter der Federführung unseres MPTs für die Lernenden mit Förderbedarf differenziert zu gestalten. Hierbei soll die Anzahl an Führungen/Vorträgen zum Teil durch praktische Tätigkeit ersetzt werden, um einer kognitiven Überforderung entgegenzuwirken.
Darüber hinaus wollen wir jedem Lernenden die Möglichkeit bieten, Gedenkorte zu besuchen und sich damit auseinanderzusetzen. So plant die Fachkonferenz Politik aktuell Unterrichtsgänge innerhalb Bochums und Umgebung in Kooperation mit dem IBB.
Auch haben inzwischen weitere Bochumer Berufskollegs Interesse signalisiert, das Konzept der Gedenkstättenfahrten zu übernehmen. Hier sind wir im fruchtbaren Austausch, um das Konzept auch über unsere Schulmauern hinaus im Bochumer Berufskolleg-Verbund zu verstetigen.
Autoren/Autorinnen:
Johannes Kohtz-Cavlak: Schulleiter am Alice-Salomon-Berufskolleg (ASBK)
Michaela Gehring, Carolin Ritter, Claudia Hagedorn
Sehr geehrte Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die Abhängigkeit von Gasimporten aus Russland haben für eine akute Energiekrise gesorgt: die Energiepreise steigen und es droht über den Winter ein Mangel in der Gas- und damit Wärmeversorgung.
Damit sich diese Situation nicht zuspitzt und wir ohne Lücken in der Versorgung über den Winter kommen, müssen wir gemeinsam agieren und kurzfristig Energie sparen.
Hierzu hat die Stadt Bochum durch die eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppe Energiesparen 30 Maßnahmen erarbeitet, die hier einzusehen sind: Städtische Energiesparmaßnahmen | Stadt Bochum
Unser Ziel: 20 % Energie einsparen. Klar ist: Dieses wichtige Ziel werden wir nur gemeinsam, in kollektiver Anstrengung und Solidarität erreichen. Hierfür bitte ich Sie und Euch herzlich um Unterstützung! Denn auch in Ihrer und Eurer Schule oder zuhause sind Einsparungen möglich und vorgesehen.
Dabei werden nicht alle Einrichtungen gleichermaßen in die Maßnahmen einbezogen. So sieht z. B. die Energieeinsparverordnung des Bundes keine Herabsetzung der Höchsttemperatur für Klassen-, Gruppen- und Büroräume an Schulen vor. Hier werden die Heizungsanlagen bestmöglich auf die bisherigen Zielwerte ausgerichtet. Für die weiteren Räume einer Schule gelten – angepasst an die Aufenthaltsdauer oder den Aktivitätsgrad – höhere oder niedrigere Werte. Dies war auch bisher der Fall und wurde nicht geändert.
Ausgenommen sind Lehrschwimmbecken und Turnhallen – hier kann es ggf. Anpassungen geben. Grundsätzlich kann es im Rahmen der allgemeinen Dynamik der Situation aber auch noch Änderungen oder Anpassungen geben (müssen). Ferner bitte ich Sie und Euch um Verständnis, dass die Maßnahmen nicht an allen Orten zeitgleich eingeführt werden können und es sich um einen Prozess handelt. Weiterführende Antworten auf Fragen bietet gegebenenfalls auch die Webseite des Schulministeriums: Schulbetrieb in Zeiten einer Energieversorgungskrise | Bildungsportal NRW (schulministerium.nrw)
Neben den technischen Anpassungen trägt insbesondere auch ein bewusstes Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer zu Energieeinsparungen bei. Hier sind es die vielen Einzelmaßnahmen und das Engagement von uns allen, die dafür sorgen, dass das Einsparziel erreicht wird und es gar nicht erst zu Energieengpässen kommt.
So möchte ich Sie und Euch herzlich bitten, wenn möglich dauerhafte Kipplüftung zu vermeiden und beim Stoßlüften die Heizung kurz vorher zuzudrehen und sofort nach dem Stoßlüften wieder aufzudrehen. Zudem sollte Licht nicht unnötig brennen und Elektrogeräte sich nicht im Standby-Betrieb befinden, sondern ganz ausgestellt werden. Außerdem könnt Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, anderen Schülerinnen und Schülern aber auch den Bochumerinnen und Bochumern im Rahmen eines Kreativwettbewerbs zeigen, wie Ihr Energie spart. Weitere Informationen dazu gibt es nach den Herbstferien.
Interessante Hinweise und Materialien zum Energiesparen haben wir für Sie und Euch auf einer digitalen Pinnwand zusammengestellt: Energiesparen in Schule, Kita und Familie (padlet.com). Zudem wird an jede Schule ein Materialpaket versandt mit Hinweisschildern, die im Raum angebracht werden können. Sie sollen Sie und Euch dabei unterstützen, an das Energiesparen zu denken.
Es gibt viele Möglichkeiten, in der Schule oder zu Hause Energie zu sparen und damit einen aktiven Beitrag nicht nur gegen die aktuelle Energiekrise, sondern auch gegen die Klimakrise zu leisten. Bei allen, die sich dafür engagieren, möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal herzlich bedanken! Sollten Sie oder Ihr noch Fragen und Anregungen haben, so schreiben Sie gerne eine E-Mail an
Mit besten Grüßen
Dietmar Dieckmann
(Stadtrat, Dezernat IV Bildung, Integration, Kultur und Sport)